Aktualisierungen November, 2013 Kommentarverlauf ein-/ausschalten | Tastaturkürzel

  • thewisemansfear 12:49 pm am November 30, 2013 Permalink
    Tags: Dualismus, ,   

    Die Welt und die Abhängigkeiten der Akteure darin 

    Der Wirtschaftskreislauf funktioniert nach dem Prinzip „des Einen Ausgaben sind des Anderen Einnahmen“, und dieser Motor läuft nur rund, wenn Input und Output identisch sind. Dieser Zusammenhang lässt sich auf viele andere Bereiche übertragen:
    Die Geldvermögen des Einen, sind die Schulden eines Anderen.
    Überschüsse und Defizite gehören zusammen sowie Gewinn und Verlust.
    All diese Größen darf man nicht getrennt voneinander betrachten, denn damit unterschlägt man den entsprechenden Gegenpart [irgendwo] auf dieser Welt.

    Wachstum ist das große Thema, über das nachgedacht werden sollte. Niemand würde Verluste in Kauf nehmen, damit ein anderer Gewinn machen kann, Wirtschaft bzw. Handel ist ein Geben und Nehmen. Einzig durch Wachstum wird es möglich, den Profit auf der einen Seite so zu kaschieren, dass es an anderer Stelle nicht (sofort) als Verlust auffällt. In einem stagnierenden Umfeld wird dieser Zusammenhang sehr viel schneller deutlich, daher auch die zunehmende Kritik.
    Mit diesem Hintergrundwissen erscheint eine Argumentation mit der „individuellen Freiheit“ des Einzelnen absurd. Eine Debatte über Gerechtigkeit wird neu geführt werden müssen, und damit ist der Begriff an sich gemeint und nicht diese ganzen sinnentleerten Worthülsen mit Gerechtigkeit als Zusatz. Dieser Versuch der Aushöhlung der grundsätzlichen Bedeutung ist nichts anderes als Manipulation von Seiten neoliberaler Thinktanks.

    edith: Bin bei meinen Recherchen auf folgenden Blogbeitrag zum Thema Wachstum gestoßen, am Ende ist doch alles eine Frage der Entropie: http://deedls.blog.de/2013/08/15/endlichkeit-welt-16314014/

     
  • thewisemansfear 11:18 am am November 23, 2013 Permalink
    Tags: BWL, , Dumping, , Nachfrage,   

    Mit reinen BWL-Strategien erleidet die Volkswirtschaft Schiffbruch 

    „NATÜRLICH macht es unter der Aegis des „freien Marktes“ betriebswirtschaftlich zumindest kurz- und mittelfristig Sinn, seine Angestellten so schlecht wie möglich zu entlohnen und sich damit einen Vorteil gegenüber weniger gewissenlosen Marktteilnehmern zu verschaffen.“

    Das Ganze funktioniert nur, wenn von „irgendwo anders“ noch in entsprechendem Maße nachgefragt wird.
    Kleines Gedankenspiel:
    Man stelle sich die Volkswirtschaft Deutschlands als geschlossenes System vor. Der Wettbewerbsgedanke erfordert immer effizienteres Wirtschaften. Fangen Unternehmen hier an, Löhne zu kürzen, weil sie meinen, das wäre ein effektives Mittel, so schneiden sie sich letztlich ins eigene Fleisch. Denn es gibt nur die Arbeitnehmerseite als Konsumenten, die die jeweiligen Produkte über die ausbezahlten Löhne auch kaufen kann. Das ist eine Strategie, die geradewegs in die Deflation führt.

    Nun kommt das Ausland ins Spiel. Deutschland ist natürlich eine offene Volkswirtschaft und kann fleißig exportieren. Neben Produkten aller Art wird durch eine Lohndumpingstrategie aber auch Arbeitslosigkeit in andere Länder exportiert. Bestes Anzeichen dafür sind exorbitante Handelsungleichgewichte. Was hierzulande billiger zu haben ist und gekauft wird, sorgt für den Niedergang entsprechender konkurrierender Industrien im Ausland. Das soll nicht als generelle Kritik am Wettbewerb verstanden werden, aber rein über den Preis geführter Unterbietungswettbewerb ist volkswirtschaftlich gesehen Gift. Auf betriebswirtschaftlicher Ebene kann man das versuchen, bis der Konkurrenz die Luft ausgeht, nur dann werden eben am Ende nur wenige Große den Markt unter sich aufteilen (Oligopolstruktur). Wirklichen Wettbewerb kann man das nach einer solchen „Flurbereinigung“ aber nicht mehr nennen, da hat dann die Kartellbehörde alle Hand zu tun.

    Die Welt an sich ist ein geschlossenes System [die Sonne lassen wir an dieser Stelle einmal außen vor]. Nur solange irgendwo auf dem Planeten noch genügend steigende Nachfrage (über höhere Masseneinkommen) generiert wird, kann überhaupt weiteres „Wachstum“ generiert werden. Auf lange Sicht wird mit einer Kürzungsstrategie der Katzenjammer groß sein.

    Die Frage muss lauten, wie andere Staaten es schaffen, immer größere Nachfrage zu erzeugen? Nicht etwa durch steigende Verschuldung?
    Ja, sind die jetzt für sich genommen einfach zu blöd um sich über die Auswirkungen im Klaren zu sein, oder spielen die vermeintlichen Nutznießer dieses Systems den/die Ahnungslosen?
    Über den Zusammenhang von Gläubiger und Schuldner mit den jeweiligen Vorstellungen soll an anderer Stelle noch ausführlicher eingegangen werden. Aber da sind wir wieder beim zentralen Thema: dem Geld.

     
    • AlienObserver 11:33 am am Februar 5, 2014 Permalink | Antworten

      Schöner Beitrag. ich möchte dazu auf die Ausführungen von Paul Jorion, Experte für Finanzprodukte, Ökonom und Anthropologe verweisen.
      Er führt in seinen Vorträgen über die „Stewardship of Finance“ aus welche soziopolitischen Einflüsse (wie Machtstrukturen, sozaile Klassen usw.) nicht von den Marktideologien beachtet werden.
      http://www.pauljorion.com/blog_en/?cat=179

  • thewisemansfear 2:00 pm am November 16, 2013 Permalink
    Tags: Enteignung, Entwertung, , Sparen,   

    Finde den Schuldner! 

    Wenn man die gängigen Medien so liest, dann fällt da in letzter Zeit in Bezug auf die Zinspolitik der EZB immer wieder der Begriff „Enteignung der Sparer“. Relativierend heißt es manchmal „faktische Enteignung“.

    Ziemlich harsche Worte, mit denen vor allem Meinungsmache, aber keinesfalls Aufklärung betrieben wird. Hier ein Versuch des Letzteren:

    Geld ist kein Wertaufbewahrungsmittel – war es auch nie gewesen, sondern lediglich ein Versprechen auf eine zukünftige (Gegen-)Leistung. Nahezu alles auf dieser Welt hat ein Verfallsdatum, warum sollte das bei Geld anders sein? Entwertung lautet in diesem Zusammenhang der geeignete Begriff.
    Gold ist im Übrigen nur bedingt ein bleibender Wertersatz, es hat jeweils nur den Wert, den man ihm zu jeweiligen Zeitpunkt beimisst.

    Werfen wir noch einen Blick auf die Zinsen und deren Herkunft. Guthabenzinsen kann eine Bank nur zahlen, wenn sie jemanden findet, der einen Kredit aufnimmt und diese damit erwirtschaftet! Konsumentenkredite sind in diesem Beispiel untauglich, der Kreditnehmer braucht in jedem Fall ein tragfähiges Einkommen, aus dem Zins und Tilgung erbracht werden.

    „Kredit aufnehmen“ ist dabei nur eine formalere Bezeichnung von „Schulden machen“.

    In einer Marktwirtschaft regelt üblicherweise der Markt den Preis über Angebot und Nachfrage. Wenn ein Überangebot an Sparkapital einem Mangel an Kreditnehmern (Schuldnern) gegenübersteht… dann sinkt eben der Zins. Die Empörung sollte sich besser gegen jene richten, die die private Altersvorsorge als sicheres Standbein beworben und letztlich auch eingeführt haben.

    Die Geldpolitik ist aktuell nahezu ausgereizt, wieder wirtschaftlichen Schwung zu erzeugen. Jetzt dürfen sich alle mal Gedanken machen, wo sie die nächsten Schuldner hervorzaubern. Privathaushalte wollen nicht, der Staat darf nicht (fiskalpolitisches Eigentor mit der Schuldenbremse) und die Unternehmen wollen auch nicht, Auslastung und Nachfrage sind nicht so dolle (woran das nur liegt?).

    Tja. Ohne neue(n) Schuldner gibt es kein zusätzliches Wachstum, das ist eine logische Konsequenz unseres Geldsystems.

     
  • thewisemansfear 12:14 pm am November 10, 2013 Permalink
    Tags: , , , Wirtschaftskreislauf   

    Wie funktioniert Wirtschaft?

    Ziemlich gut erklärt, wie der Wirtschaftskreislauf funktioniert. Ebenso wie Geld und Schulden zusammenhängen.

    Anmerkung: Die großen Langfristzyklen funktionieren prozyklisch, d.h. den jeweiligen Trend selbst verstärkend. In Boomzeiten steigen die Gewinne der Unternehmer und damit ihre Zukunftsaussichten, was sie einerseits kreditwürdiger erscheinen – als auch eben mehr Kredite nachfragen lässt. Im Abschwung sinkt sowohl Kreditwürdigkeit (mangels Gewinn, bzw. wegen Verlusten) als auch Kreditnachfrage (unausgelastete Kapazitäten), was den Abwärtstrend noch weiter verstärkt.
    Einzig der Staat kann als übergeordnete Instanz den jeweiligen Trend abmildern bzw. versuchen ihn umzukehren, dafür benötigt man aber eben jenes Verständnis, nicht rational wie ein Unternehmen bzw. ein Privathaushalt zu denken, sondern ein funktionierendes Wirtschaftssystem als Ziel und dessen Funktionsweise verstanden zu haben.

     
  • thewisemansfear 10:32 pm am November 9, 2013 Permalink
    Tags: , , Schuldenbremse,   

    Geld und Schulden, gewürzt mit einer Prise Wachstum 

    Geld (und im weiteren Sinne Vermögen) ist untrennbar mit Schulden verknüpft. Ohne das eine gäbe es das andere nicht.
    Schulden können nur „abgebaut“ werden, indem man Vermögen vernichtet. Das ist ganz simple mathematische Logik. Alles andere ist eine gesellschaftspolitische Entscheidung darüber, wer mit seinen Vermögensanteilen dafür grade stehen soll bzw. muss.
    Die Einkommens- und Vermögensverteilung ist bekanntermaßen sehr ungleich. Die Umverteilung von unten nach oben ist quasi im System eingebaut, mit der leistungslosen Rendite auf Kapital (Zinsen) sind die Vermögenseigner klar im Vorteil. Einen Ausgleich kann nur der Staat herbeiführen, bspw. durch gerechtere Einkommensbesteuerung und /oder Vermögensabgaben.

    Wachstum bedeutet sowohl ein Mehr an Vermögen als auch in logischer Konsequenz ein Mehr an Schulden. Dass sich der Staat mit einer selbst gesetzten Grenze an Ausgaben (Schuldenbremse) wirtschaftlich stranguliert, könnte man als schizophren bezeichnen. Wachstum bedeutet mehr – Vermögen als auch Schulden. Die Kernfrage muss lauten, wie das Ganze gerecht aufgeteilt wird. An dieser Diskussion haben die Mächtigen dieser Welt naturgemäß wenig Eigeninteresse…

     
  • thewisemansfear 8:29 pm am November 3, 2013 Permalink
    Tags: ,   

    http://www.epi.org/blog/growing-growing/ Growing together, growing apart.

    Einkommensveränderungen USA 1947-2012 nach Klassen geordnet. Ob das bei uns so viel anders aussieht?

     

     
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