„Eines Tages muss sich der Kapitalismus seine Kunden kaufen, indem er Zahlungsmittel umsonst verteilt.“ (André Gorz)

Es folgt ein Transskript aus dem DLF (http://www.deutschlandfunk.de/das-kulturgespraech-kultur-des-finanzkapitalismus.1301.de.html?dram:article_id=278970)
„[…] Es gab seit den 50er Jahren in allen westlichen Industrienationen eine Art wohlfahrtsstaatlichen Konsens, der unter anderem davon motiviert war, dass bestimmte sozialstaatliche Standards wie Arbeitslosenversicherung, etc., also sozusagen wohlfahrtsstaatliche Gefüge Voraussetzung war, dass der Kapitalismus reibungslos funktionierte.
Das heißt also, dass der Fallout, den das System regelmäßig produziert, gewissermaßen therapiert wird. Genau dieser Konsens ist aber spätestens mit der Reagan/Thatcher Ära zugrunde gegangen. Heute kann man es sich scheinbar leisten, auf ganz zynische Weise, dass ganze Bevölkerungsschichten diesem Fallout ausgesetzt sind, ohne Sorge über die weitere Funktionsweise dieses Systems tragen zu müssen. Bestes Beispiel ist die Politik von Merkel gegenüber Griechenland. In jeder anderen Situation hätte man gesagt, Arbeitslosenquoten von 30% sind ein politischer Skandal, noch mehr, ein politischer Notstand, der in der Weimarer Republik zum Faschismus geführt hat.“