Bankenregulierung – Kampf gegen Windmühlen 

Wie der Spiegel meldet, will die Royal Bank of Scotland trotz Jobabbau und voraussichtlich hoher Verluste dieses Jahr 550Mio. GBP an Boni ausschütten. Leistungsgerechte Bezahlung eben, sonst hauen die „Spitzenkräfte“ am Ende womöglich ab. Ist vielleicht auch einfach ein Gewohnheitsrecht, gehört halt irgendwie dazu…

Orlando Pascheit schreibt auf den NDS dazu:

Eigentlich sollte die Bonusregelung der EU, Begrenzung der Boni auf das Doppelte des Festgehalts, bereits greifen. Das bedeutet, dass die Festgehälter der Top-Banker ziemlich hoch ausfallen. RBS-Chef McEwan meinte, es müsse eine „faire“ Bezahlung der Investmentbanker geben. Die RBS hat seit 2008 jedes Jahr Verlust gemacht. Leistungsorientierung sieht anders aus. – Bei der HSBC, der zweitgrößten Bank weltweit, hat man eine schöne Möglichkeit gefunden, die Bonusregelung zu umgehen. HSBC führt für ihre Spitzenleute eine fixe Zulage ein, die vierteljährlich teils in bar, teils in Aktien ausbezahlt wird. Diese wird von der EU als Teil des Grundgehalts anerkannt und unterliegt damit nicht der neuen Regelung für Boni. Dadurch umgeht die Bank nicht nur die Bonus-Regel , sondern erhöht auch die erlaubte absolute Höhe der Boni. Diese Zulagen können von der Bank jährlich neu festgelegt werden, womit sie exakt die Funktion variabler Boni erfüllen, ohne so genannt zu werden. Die Zulage des Chefs der HSBC, Stuart Gulliver, liegt bei 1,7 Millionen Pfund. Dadurch steigt sein Mindestgehalt 2013 auf 4,2 Millionen, inklusive des Bonus landet er bei 8 Millionen Pfund, also knapp 10 Millionen Euro. Allein 239 Mitarbeiter sollen eine Sonderzahlung von einer Million Pfund oder mehr bekommen. Es kann davon ausgegangen werden, dass andere Banken diesem Beispiel folgen werden. – Diese Chuzpe lässt ahnen, wie die Banken mit all den anderen neuen Finanzmarktregulierungen umspringen werden, welche die Finanzwelt soviel sicherer machen sollen.

Noch Fragen, Kienzle? Nein, Hauser!